Die antisemitischen Ausschreitungen im Umfeld der Kasseler Universität haben den christdemokratischen Nachwuchs betroffen gemacht. Vertreter des Rings Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) Kassel und der Jungen Union (JU) Nordhessen haben sich daher mit Antisemitismus kritischen Studenten zu einem informellen Gespräch getroffen, um einen tieferen Einblick in den von linksextremistischen Gruppierungen ausgehenden Antisemitismus zu gewinnen. In einer gemeinsamen Stellungnahme von Jonas Wagemann, dem Vorsitzenden des RCDS Kassel, und Tom Luca Rampe, dem Bezirksvorsitzenden der JU, heißt es: „Als zentrale Bildungseinrichtungen sollte die Universität in Kassel ein Gewinn für die nordhessische Wirtschaft und Gesellschaft sein. Dass sie nun zum 'Hotspot' des Antisemitismus geworden sind, schockiert uns zutiefst.“
So ging es in dem intensiven Austausch laut den Teilnehmern neben persönlichen Erfahrungen mit Antisemitismus im Universitätsalltag auch um den Umgang der Hochschulleitung hiermit. RCDS und JU kommentierten das Verhalten von Frau Clement wie folgt: „Es ist uns unbegreiflich, wie die Hochschulleitung das Thema zu ignorieren versucht.“ Sie betonten weiter: „Es muss ein Umdenken stattfinden. Anstatt diejenigen zu bestrafen, die das Problem offen ansprechen, müssen endlich Maßnahmen gegen die linksextremistischen, antisemitischen Demagogen ergriffen werden.“
RCDS und JU stellen 3 Kernforderungen, um den antisemitischen Tendenzen wirkungsvoll entgegenzutreten: Wichtig sei es, die international anerkannte Arbeitsdefinition von Antisemitismus an der Universität Kassel zu übernehmen. Zudem solle geprüft werden, ob hessische Universitäten die Stelle eines Antisemitismusbeauftragten einführen müssen, um antizionistische und antisemitische Hetze zu erkennen und zu bekämpfen. Verpflichtende Präventionsprogramme für Mitarbeiter der Universität können als weitere Maßnahme eingeführt werden. „Wer offen israelfeindliche Hetze nicht erkennt und erst im letzten Moment stoppt, der sollte dringend über antisemitische Propaganda aufgeklärt werden“, heißt es weiter.
Weitergehend fordern die JU und der RCDS in ihrem Statement, das hessische Hochschulgesetz zu reformieren. Danach sollen studentische Gruppen und Referate nur dann noch AStA-Mittel erhalten dürfen, wenn sich diese zweifelsfrei auf freiheitlich-demokratischem Boden bewegen und Extremismus und Antisemitismus in jeglicher Form ablehnen. „Der AStA kann und darf nicht machen, was er will. Erst recht nicht, wenn es die Bezuschussung antisemitischer Projekte oder Demonstrationen betrifft. Dafür sind weder Steuergelder noch Semesterbeiträge der Studenten gedacht.“ erklären die beiden Vorsitzenden abschließend.

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